
Lena Fritschle studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien sowie Dramaturgie für Bühne, Film und Neue Medien an der Akademie für Darstellende Kunst sowie der Filmakademie Baden-Württemberg. Studienbegleitend übernahm sie Produktionsdramaturgien und absolvierte Praktika wie auch Assistenzen am Theater Tri-Bühne, Theater Rampe, bei Rimini Protokoll sowie dem Stuttgart Europa Theatertreffen.
Zwischen 2013 und 2016 entstanden im Rahmen der studentischen Arbeitsgemeinschaft cinéma des étoiles verstärkt Projekte mit immersiven und installativen Zugängen zu dokumentarischen Inhalten. Als Höhepunkte der kollektiven Zusammenarbeit sind DIE ZEIT DIE ÜBRIG BLEIB, eine performative Installation mit der Auschwitzüberlebenden Éva Fahidi, der Experimentalfilm BIS ZUM ABEND MÜSST IHR EUCH VERSÖHNEN nach DIE ERMITTLUNG von Peter Weiss’ sowie das, 2017 für den Fritz Wortelmann-Preis nominierte, Figurenspiel REFUGIUM DER ZEIT zu nennen. Den praktischen Teil ihrer Masterarbeit absolvierte die gebürtige Stuttgarterin 2014 als Produktionsdramaturgin bei Jo Fabians Inszenierung von Federico Garcia Lorcas SOBALD 5 JAHRE VERGEHEN am Schauspiel Stuttgart und als Assistentin Martina Grohmanns für den Vagabundenkongress des Theater Rampe im selben Jahr. Ihrer Leidenschaft für das Theater abseits klassischer Bühnenkontexte trägt sie weiterhin Rechnung: Neben der dramaturgischen und inszenatorischen Begleitung diverser Produktionen in den Bereichen Straßentheater, Performance und Installation, ist Lena Fritschle seit 2017 Festivaldramaturgin des THEATERNATUR.
An der Jungen Deutschen Oper Berlin betreute sie als Produktionsleitung 2016 Martin G. Bergers & Jonas Egloffs immersive Musiktheater-Installation NEULAND; eine Stückentwicklung mit geflüchteten und Berliner Jugendlichen.
Festengagements als Dramaturgin führten sie zum Theatersommer Ludwigsburg (SZ 14/15), an das Theater Heilbronn (SZ 16/17) sowie das Badische Staatstheater Karlsruhe (SZ 17/18 und 18/19). Neben Stückentwicklungen und der Konzeption wie szenischen Umsetzungen partizipativer Rahmenprogramme lag der Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich des Stadt- und Staatstheaters verstärkt auf internationaler Vernetzung sowie der Begleitung von Uraufführungen – beispielsweise DIE WINDMÜHLEN von Jeton Nezijrai, SCHWALBENKÖNIG und PLAN(ET) B von Stefan Hornbach, FUCKFISCH von Juliette Favre.
Als Autorin adaptierte sie für die Reihe Klassiker trifft Comic diverse Klassiker der Literatur für das Comicformat. Diese sind sowohl als App als auch im Programm des Ernst-Klett-Verlag erhältlich. Seit 2016 bildet sie, gemeinsam mit Philine Pastenaci und Hannah Ebenau, das Kollektiv polychrom., welches sein Hauptaugenmerk auf das Themenfeld LGBTIQ* legt und vorwiegend transmediale Projekte mit partizipativer Schwerpunktsetzung realisiert. 2019 entstanden in diesem Rahmen u.a. gemeinsam mit Jugendlichen der Initativgruppe Homosexualität Stuttgart e.V. die Performance ES IST WAS ES IST für die Gedenkstunde des Baden Württembergischen Landtags zum Opfergedenktag; in Kooperation mit der IG CSD Stuttgart e.V. offene Dragworkshops unter dem Titel BORN THIS WAY! sowie die Performance STONEWALL50 anlässlich des 50ten Jubiläums der Stonewall-Riots und für die Türkische Gemeinde Baden-Württemberg diverse Aufklärungsfilmclips über die Belange und Nöte von LGBTIQ* Personen.