PREMIERE | URAUFFÜHRUNG
Wenn kein Baum mehr fällt
SCHAUSPIELKOMÖDIE | EIGENPRODUKTION | KULTURREVIER HARZ
Von schaefer||scherpinski
Vier Holzfällerinnen, eine Motorsäge und ein letzter Wald: Was wie der Anfang eines Witzes klingt, ist bitterer Ernst – und ziemlich absurd. Denn dieser Auftrag war der letzte seiner Art: Der allerletzte Wald Deutschlands muss dran glauben. Mit voller Power und Kettensägen-Krawall legten die Frauen los – bis nicht nur die Bäume fallen, sondern auch ihre alten Vorstellungen von Arbeit, Sinn und Identität.
Als der Wald platt ist, werden sie wohl aufräumen und abtreten. Heim ins Nichts – ohne Job, ohne Plan. Doch statt Rückzug gibt’s Aufbruch ins Surreale: Das Funkgerät fängt an zu zwitschern, die Baumstümpfe mutieren zum Abenteuerspielplatz, und aus einem Loch im Boden steigen Erinnerungen und Ohrwürmer auf. Hier, im postapokalyptischen Märchenwald, suchen die vier nach neuen Rollen: Einsamkeit wird zur Freiheit, Stille zur Revolte. Drag-Kings, Erinnerungen aus dem Muskelgedächtnis und Jodel-Battles bringen alten Mythen ins Wanken – und stellen den Wald kräftig auf den Kopf.
Trailer
Besetzung
Regie, Bühne, Kostüm: schaefer||scherpinski
Text: Annika Schäfer, Lara Scherpinski, Anna Gesa-Raija Lappe, Anna Sophie Schindler, Marlene Sophie Haagen, Rahel Kramer
Dramaturgie: Linda Kokores
Musik: Benjamin Junghans
Lichtdesign: Ingo Jooß
Produktionsassistenz, Kostümmitarbeit: Pauli Immig
Es spielen: Anna Sophie Schindler, Marlene Sophie Haagen, Rahel Kramer, Melina von Gagern
Gefördert durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

schaefer||scherpinski
Annika Schäfer ist freie Regisseurin und Kuratorin. Sie studierte Theater- und Filmwissenschaft in Berlin sowie Regie in Ludwigsburg und Zürich. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Text, Körper und Installation und entstehen überwiegend in der freien Szene. Jüngst inszenierte sie „Kill Baby“ am Landestheater Tübingen sowie NO SHAME IN HOPE (EINE JOGGINGHOSE IST JA KEIN SCHICKSAL) am Tübinger Zimmertheater. Sie war u. a. Stipendiatin der Kunststiftung BW und Teilnehmerin des Internationalen Forums beim Berliner Theatertreffen.
Lara Scherpinski ist Theater- und Filmemacherin. Nach ihrem Studium für Bühnen- und Kostümbild in Stuttgart und Wien arbeitete sie an Theatern in Bonn, Stuttgart und Trier sowie im Film. Für den Langfilm „Brut“ wurde sie mit dem Bild-Kunst Förderpreis für das beste Kostümbild ausgezeichnet. Seit 2020 ist sie Meisterschülerin bei Prof. Barbara Ehnes an der HfBK Dresden und realisiert Arbeiten zwischen Bühne, Film und Rauminstallation.
Kennengelernt haben sich Annika Schäfer und Lara Scherpinski während ihres Studiums in Stuttgart. Seit 2015 entwickeln sie als Duo unter dem Namen schaefer||scherpinski gemeinsame Arbeiten an der Schnittstelle von Theater, Installation und Film. Die Thematiken mit denen schaefer||scherpinski sich bislang beschäftigt hat, sind Biografien, historische Ereignisse und der menschliche Körper als Erinnerungsarchiv. Der persönliche, sowie der politische Umgang in Deutschland mit der Ambivalenz von „Erinnern“ und „Vergessen“ spielte eine zentrale Rolle. 2020 waren sie mit ihrer Performance Fallsucht bereits zu Gast beim THEATERNATUR Festival.








